Sommerschnitt: So geht er, das bewirkt er

Zuviel oder zu wenig Schatten? Mit dieser Frage beschäftigten sich 24 Teilnehmer am Samstag beim Sommerschnittkurs in Roßwälden.

In Kooperation mit Herrn Espesito vom Landwirtschaftsamt Göppingen konnten wir mit Helmut Ritter (Strümpfelbach) einen versierten Fachmann zu diesem Thema gewinnen.  Gleich zu Beginn seines Vortrages wurde darauf hingewiesen, dass der Sommerschnitt insbesondere bei Spindeln anzuwenden ist. Bei Halbstammbäumen kann durch das Ausbrechen von Knospen beim Winterschnitt auch erreicht werden, dass Triebe nur dort wachsen, wo man diese wünscht. Warum also etwas wachsen lassen, dass man dann später ohnehin entfernen würde?

Der Sommerschnitt bremst das Triebwachstum. ebenso wie der Fruchtbehang, der ja auch die Kräfte des Baumes bindet. Durch die Freistellung der Früchte im Sommerschnitt sollen eine bessere Ausfärbung und Reife des Obst erreicht werden. Ein zu starker Fruchtbehang führt allerdings zu vielen kleinen Früchten, weswegen man auch hier regulierend eingreifen kann und die kümmerlicheren Äpfel bereits jetzt ausbricht.

Sonnenbrand an unseren Bäumen ist ein sehr aktuelles Thema. Steilstehende Triebe sollten entfernt werden, wenn diese die Früchte übermäßig beschatten. Gleichzeitig sollten aber so viele Triebe belassen werden, dass eben keine Lücke entsteht, in der der Baum durch die jetzt fehlende Beschattung geschädigt wird. Die Frage war also oft, schneide ich den Trieb weg, weil er beschattet, oder belasse ich diesen gerade weil er beschattet.

Eine sehr informative Fortbildung mit guten fachlichen Diskussionen.