Von Agavendicksaft bis Xylit: Zuckerersatzstoffe & Geliermittel

Am 02. Juni fand im Farrenstall Rosswälden unsere Informationsveranstaltung zum Thema „Zuckerersatzstoffe & Geliermittel“ statt. 22 Teilnehmer folgten interessiert dem Vortrag unserer Referentin Helga Sautter-Schöll vom Landwirtschaftsamt Göppingen.

Im Mittelpunkt standen die verschiedenen Zuckerarten und ihre Ersatzstoffe sowie der richtige Einsatz von Geliermitteln. Auch über die Vor- und Nachteile von Zuckerersatzstoffen wie Birkenzucker (Xylit), Stevia und Agavendicksaft wurde gesprochen.

Birkenzucker (Xylit):
Birkenzucker ist ein beliebter Zuckerersatzstoff, der jedoch nicht immer aus Birkenrinde gewonnen wird. Viele Produkte stammen aus Holzfasern oder Abfällen der Holzproduktion, was die Qualität und Natürlichkeit beeinflusst. Xylit kann in größeren Mengen stark abführend wirken und bei dauerhafter Nutzung den Darm reizen oder schädigen. Die Süßkraft ist ähnlich wie bei Zucker, doch der Preis ist deutlich höher.

Stevia:
Stevia wird als natürlicher Süßstoff beworben. Allerdings ist der Geschmack für viele Menschen gewöhnungsbedürftig. Die Steviablätter selbst sind in der EU nicht zugelassen; nur bestimmte Extrakte dürfen verwendet werden.

Agavendicksaft:
Agavendicksaft enthält einen sehr hohen Fruktoseanteil und ist daher nicht für jeden geeignet, insbesondere bei Fruktoseintoleranz.

Erstaunliche Informationen erhielten wir zum Thema Gelierzucker:
Beim Gelierzucker gilt: Je weniger Zucker (z.B. 2:1 oder 3:1), desto mehr Zusatzstoffe wie Palmöl und Sorbinsäure sind enthalten! Ausnahmen bilden Bioprodukte, die auf solche Zusätze meist verzichten.

Marketingfalle Zuckerarten:
Rübenzucker klingt zwar moderner, ist aber das gleiche Produkt wie vor 30 Jahren. Auch Rohrohrzucker wird oft durch Karamell gebräunt, um optisch ansprechender zu wirken. Viele Verbraucher glauben, brauner Zucker sei gesünder, was jedoch ein Irrtum ist – der Unterschied liegt lediglich im Geschmack und Aussehen, nicht im Nährwert.

Fazit:Wir haben gelernt, dass keine Zuckerart / kein Ersatzstoff grundsätzlich besser oder gesünder ist als andere. Wichtig ist ein bewusster Umgang mit Süßungsmitteln und ein Blick auf die Zutatenliste. Besonders bei Zuckerersatzstoffen sollten Verbraucher auf mögliche Nebenwirkungen und Marketingtricks achten.

Bilder: T. Schweizer